Wakpala Luta Maine Coon Cattery
Polydaktilie bei der Maine Coon
Es wird davon ausgegangen dass ein grosser Anteil der ursprünglichen Rasse polydaktil war.
In ihrem Buch " Die Yankee Katze " beschreibt Marilis Hornridge den Standard;
“"Die Pfoten sind gross und rund mit Büscheln zwischen den Zehen. Die Anzahl der Zehen an den
Pfoten war wohl die umstrittenste aller Fragen in der letzen Phase der Einrichtung eines Standards. Die
traditionelle Maine Coon war häufig eine polydaktile oder mehrzehige Katze, eine genetische Mutation,
die häufig in den Gebieten des oberen Nordosten der Vereinigten Staaten vorkommt. Was auch immer
der Grund für die Häufigkeit in diesem Gebiet war, die Polydaktile oder "Schneeschuhkatze" ist ein Teil
der Maine Coon Legende. Polydaktilie war so stark in den Herzen der ursprünglichen Gruppe von
Enthusiasten die den Standard der Maine Coon bei der MCBFA ausarbeiteten, dass sie diesen lieber
aufteilten, eine spezielle Klassifizierung mit eigenem Standard für Katzen die dieses Merkmal tragen."
Einige Autoren schätzen den ursprünglichen prozentualen Anteil der Polydaktilen in der Rasse auf
40%. In einem Interview 1976 ( nicht lange nachdem die Maine Coons für die Shows akzeptiert wurden
) sagte eine der führenden Experten der Zucht, Beth Hicks: Ich weiss nicht ob Sie damit vertraut sind,
aber es gab eine Studie an einer Universität in den 1950' die aufzeigte, dass 40 % der Maine Coon
polydaktil waren. Das war bevor sie zurück in den "Showzirkus" kamen. Leider ist es so, dass dieses
Merkmal aus der Zucht heraus gezüchtet wird, um sich dem Diktat der Showwelt zu unterwerfen.
Als die Maine Coon als Rasse akzeptiert wurde, gab es in anderen Rassen keine Polydaktilie. Alle
Standards lauteten: 5 Zehen vorne und 4 Zehen pro Pfote hinten.
Als die Maine Coon Züchter und die MCBFA sich zusammen schlossen um einen Showstandard zu
schreiben, gab es viele Debatten über das "Problem " mit den Polydaktilen. Es gab immer noch
Widerstand um die Akzeptanz der Maine Coon " Es ist und bleibt eine Scheunenkatze" sodass viele
das Gefühl hatten, dass, wenn man die polydaktile Variante im Standard erlauben würde, wäre dies
vielleicht der Todesstoss für die Akzeptanz der gesamten Rasse in den Showhallen .
Es war von dieser frühen Gruppe von Enthusiasten immer beabsichtigt, die Polydaktilen Maine Coon
sofort mit in den Standard zu nehmen, wenn die Maine Coon die komplette Akzeptanz erreicht hatte.
In früheren Korrespondenzen und Büchern um 1969 wurde immer
geschrieben dass man beabsichtige die Polydaktilen für die Shows zu
akzeptieren- man sah sie nie als deformiert oder schädlich an.
Die offizielle Publikation des MCBFA ( Scratch Sheet 1970) zeigt klar
dass es einen Standard für die Polydaktilen gab ( und immer noch gibt)
Die Mitglieder stimmten so ab :
"Unser MCBFA Polydaktilstandard wurde durch unsere Mitglieder wie
folgt beschlossen :
Die polydaktile Maine Coon Katze sollte dem Standard der Maine Coon
entsprechen, mit der Ausnahme dass Extrazehen zulässig sind, sowohl
an den Vorder- als auch an den Hinterpfoten, oder Beiden (Ref 7)
Der Standard für die polydaktile Maine Coon existiert immer noch, er
wurde niemals entfernt. Die FAQ auf der Seite der MCBFA sagt über
das Merkmal: Moderne Maine Coons sind selten polydaktil. Das liegt
daran das alle Katzenorganisationen die Polydaktilen automatisch bei
den Rassewettbewerben disqualifizieren.
Deshalb wurden die Polydaktilen vor Jahrzehnten aus den Zuchten
aussortiert und nur ein paar wenige Züchter fuhren fort mit ihnen zu
arbeiten. (Ref 8)
Dies begründet dass die versuchte Ausrottung der Polydaktilen aus
einfachen Beweggründen geschah und nicht aus irgendwelchen
Gesundheitlichen.
Die Aussage weiter oben, dass alle Verbände die Polydaktilen
automatisch bei den Rassewettbewerben disqualifizieren ist nicht mehr
richtig, da die Neuseeländische Cat Fancy durch eine Veränderung des
Standards nun ermöglicht haben dass auch die Polydaktilen ausgestellt
werden können.
Artikel 4 b der MCBFA Verfassung sagt klar, dass es ein Muss für die
Gesellschaft ist: "...die Maine Coon mit all ihren natürlich entwickelten
Merkmalen zu schützen "
Aber unglücklicher Weise, sind die Leute an der Spitze viele Jahre
entfernt von den ursprünglichen Anhängern und haben sich weit vom
polydaktilen Merkmal und dem Bewahren des Erbes weg bewegt .
Die ursprünglichen Züchter die die Akzeptanz der Maine Coon
einleiteten, beabsichtigten die Polydaktilen mit in den Standard einzubauen
sowie die Rasse im Championatsstatus Fuss gefasst hätte. In einem Brief vom 29.09.1973 schreibt der
Präsident des MCBFA, Mr. Ljostad: Wir haben ebenfalls ein 6-zehiges Kitten zuhause. Sie haben recht
dass sie noch nicht für Katzenausstellungen zugelassen sind. Wir wissen dass viele Maine Coon
polydaktil waren und wollen nicht dass dieses Merkmal aus der Rasse verschwindet..... (Ref 9)
Das Wort "noch" am Ende des 2. Satzes zeigt klar das es angedacht war dieses Merkmal später mit in
den Standard einzubauen.
Sarah Hartwell beobachtete:
Man sagte polydaktile Katzen wären praktisch nicht existent in Europa, denn ungewöhnlich
aussehende Katzen wurden wegen des Aberglaubens um die Hexerei auch vernichtet ( Kelly, Larson
1993). Ich weiss nicht ob das auch für England gilt oder nur der Kontinent (Festland ) damit gemeint ist.
In Norwegen waren polydaktile Katzen als "Schiffskatzen" bekannt. Angeblich konnten sie mit ihren
Extrazehen bei Sturm auf dem Schiff besser balancieren; sie waren nicht ungewöhnlich und polydaktile
Kitten wurden als Liebhabertiere gesucht. Aus Schweden wird von zufällig gezüchteten polykdaktilen
Katzen berichtet obwohl andere europäische Katzenliebhaber ( ohne Gebietsangabe) anscheinend
noch nie eine polydaktile Katze gesehen haben.In Grossbritannien sind sie geläufig genug um nicht
unbeachtet zu bleiben.
Polydaktile galten bei den Seeleuten als Glücksbringer. Die Seeleute glaubten auch dass polydaktile
Katzen die besseren Mause- und Rattenfänger seien. Als Maus und Rattenfänger sowie als
glücksbringende Maskottchen gelangten sie wohl mit den frühen britischen Siedlern nach Amerika,
daher kommt ihre grössere Verbreitung in den östlichen Gebieten. Eine unverhältnismässig hohe
Anzahl von "glücksbringenden" polydaktilen Katzen fand im Vergleich zu normalzehigen Katzen ihren
Weg dahin. Dies würde zu einem grösseren Anteil von Polydaktilen als üblich führen, als durch
zufällige Verpaarungen in einer Katzenpopulation. (Ref 2)
Das Vorkommen der Polydaktilen die sich heute in der Zucht befinden ist nicht bekannt, aber es sind
sehr viel weniger als die früheren geschätzten 40 %. Die meisten populären Züchter, die gerne auf
Ausstellungen gehen, züchten nicht mit Polydaktilen da man sie nicht ausstellen kann.
Lucinda King schreibt in ihrem 2004 erschienen Artikel im "Maine Attraktion":
Kürzlich geführte Diskussionen zeigen dass britische Züchter bis heute, obwohl sie, wie die Autorin
recherchiert hat, bis zur 5. Generation Polydaktile in den Stammbäumen ihrer Katzen haben, die
Polydaktilen ablehnen. Tatsächlich kommen einige der Top Show Katzen in Grossbritannien aus
polydaktilen Linien. Ein Argument für dies ist dass aus einer Poly mal Non Poly Verpaarung in der
Regel 40 - 50 % der Kitten polydaktil sind, aber alle aus dem Wurf haben stärkere Knochen. Vielleicht
kommt es daher häufig bei Non Polys zu einem stärkeren Knochenbau und sie sind deshalb so
erfolgreich in den Shows.
Eine grobe Analyse der Mitglieder Websites der beiden GCCF verbundenen Maine Coon Clubs in
Grossbritannien zeigen, da die Stammbäume auf den Webseiten zurückverfolgt werden können, dass
63 % dieser Züchter polydaktile Linien innerhalb der ersten 5 Generationen in den Stammbäumen ihrer
Katzen haben.
Diese Zahl liegt bei den Katern mit 37 % etwas darunter. Nun darf man nicht vergessen dass Kater
mehr Nachwuchs erzeugen können als die Katzen. (Ref 10)
Mainelymagic Digitally Enhanced (top) along with
Mainelymagic The Jazzman P were the first polydactyls in
the world to gain the title of Champion.